Gesperrter Glockner, eine geteilte Kirche und Streichelkarpfen

In die Berg, da is kalt! Daher schlafen wir hervoragend in Linthal.

Am Morgen heißt's dafür warm anziehen.



 Heuer nehmen wir nicht die übliche Route, sondern fahren nördlicher entlang des Walensees.

Es wird wärmer, die Überjacke muss weg. An einer Tankstelle entdecken wir einen alten Bekannten: Ruedi Rüssel.


Der Name erinnert den Poldi immer an einen Kollegen, der einen ähnlichen Nick-name hatte. Wer, wird hier natürlich nicht verraten. Die Irene denkt bei dem Bild des Ruedi Rüssel immer an Benjamin Blümchen.

In Liechtenstein werden auch die fürstlichen Weinberge gestreift.
Bei einer Verkostung konnten die fürstlichen Weine aber nicht überzeugen. Hauptsache, Hans-Adam schmecken sie (und er dürfte recht gut daran verdienen)!



In Österreich wird gleich getankt. Wir dürfen uns über unsere Spritpreise nicht beschweren! Außer in Südspanien war das 95er-Safterl für die Rote und die Graue überall teurer.

Jetzt sind wir für den nächsten Kurvenmarathon bereit.
In Rankweil biegen wir zum Furkajoch ab; nicht zu verwechseln mit dem FurkaPASS in der Schweiz. Bei falscher Eingabe im Navi landest  ca. 200km weit davon entfernt.

Auf der engen Straße schießen uns plötzlich regelrecht riesige, schwarze SUVS entgegen. 5 oder 6 Porsche Cayenne mit schwarzen Scheiben, brauchen fast die ganze Straßenbreite und sie weichen auch nicht aus. Die Irene kriegt nasse Handerln, bremst, alles gut.

Auffahrt zum FurkaJOCH




Noch ist alles wolkenverhangen und bei 8°C braucht die Irene ihre Griffheizung. Der Poldi meint zwar, dass erst die Anzeige auf dem Display Irenes Finger erstarren lässt, doch das stimmt nicht. Irene fühlt, wie ihre Finger kalt und steif werden, schaltet die Griffheizung ein, dann erfolgt der Blick auf das Display der Mopedn - und Irene fühlt sich bestätigt. Dieser Prozess findet immer so ab 14/15°C statt. Der Poldi hat wesentlich unempfindlichere Pfötchen (der Wiener würde Klebeln sagen), aber bei ca. 10°C ist bei ihm auch Schluss mit lustig und die Griffheizung wird aktiviert.

Weiter geht's Richtung Hochtannbergpass.






Wir sind zufrieden: es regnet nicht!

Heute nehmen wir nicht den Arlberg, sondern fahren durch das Lechtal und über das Hahntennjoch.

 


 Weiter unten im Tal wird es dann richtig warm.

Abfahrt Hahntennjoch: Kapelle

Im Hotel Enzian wird wieder übernachtet.

Diese Etappe kann nachgefahren werden unter:

https://www.relive.cc/view/vKv2YgDKdoq

Die Route am Dienstag nach Kärnten wollen wir dem Wetter anpassen.
Schön ist's! Der Glockner ruft!

Die Kilometer im Inntal legen wir auf der Autobahn zurück. Bei Wörgl geht's ins Brixental, nach Mittersill und dann Richtung Glockner. Doch bei der Maut lauter rote Kreuzerl: nix geht. Weiterfahren verboten! Angekündigt ist da nix worden. Bei der Tour de France wirst schon viele Kilometer vorher und Tage davor informiert, wann und wo eine Straße gesperrt sein wird. Hier: Niente, nada! Da fahren etliche Auto- und Mopedfahrer ein.
Die Tour of Austria (wem ist dieser Name bloß eingefallen, Österreichrundfahrt war uns lieber) nimmt gerade heute den Glockner in Angriff. Ab 14:00 Uhr sollte es gehen. Aber fast zwei Stunden wollen wir nicht warten. Die Tauernautobahn und Zurückfahren sind keine Optionen, also wählen wir die Straße über den Radstädter Tauern, alles ohne Autobahn.


St. Johann im Pongau

In Obertauern muss ein Espresso her. Verkehr ist nicht viel, wegen des unsicheren Wetters auch kaum Radfahrer.

Plötzlich ziehen im Norden Wolken auf. Die Kellnerinnen räumen ganz hektisch alle Tische ab. Die eine Bergspitze ist von einer Wolke bedeckt, das heißt, dass in ca.15 Minuten der Weltuntergang in Obertauern bevorsteht. Ganz schnell trinken wir aus und flüchten Richtung Süden.

 


 

Über den Katschberg geht's endlich nach Kärnten.


Wir bekommen in Drobollach im Hotel Ressmann ein Zimmer mit Seeblick.


Wir sitzen auf dem Steg. Plötzlich tauchen aus der Tiefe große Gestalten auf: 6 riesige Karpfen! Keiner kleiner als 50cm. Die Fische werden hier regelmäßig gefüttert und harren hier der Dinge, die hoffentlich kommen mögen. Nix is! Unsere Zehen halten wir nicht ins Wasser, sind zwar keine Raubfische, aber man kann ja nie wissen. Die Irene wälzt in der Zwischenzeit Rezepte für Karpfen und nimmt sich vor, abends einen selben zu verspeisen, sofern er angeboten wird.

Während des Abendessens mit Freunden geht ein Hagelgewitter nieder. Die Terrasse ist bald schneeweiß, wir flüchten ins Lokal.

Diese Etappe kann nachgefahren werden unter:

https://www.relive.cc/view/vdvmX1X8Lxq

Am Mittwoch hat Dieter, seines Zeichens Papa unserer Schwiegertochter Astrid, eine kleine Route geplant. Er selbst fährt eine über 40 Jahre alte Honda, die aber in ausgezeichnetem Zustand ist.

Es geht über Tarvis nach Italien und nach Slowenien. Das Wetter passt.



In Planica bewundern wir die 8 (!) Sprungschanzen. Auf der Schiflugschanze links wurde der Weltrekord im Schifliegen aufgestellt.


Wieder tauchen bedrohliche Wolken am Himmel auf. Nix wie zurück nach Kärnten.

Wurzenpass


Der Wurzenpass ist auf der österreichischen Seite extrem steil. Ein Panzer, Panzersperren und ein Bunkermuseum zeugen davon, dass hier einmal eine umkämpfte Grenze war.



Diese kleine Runde kann nachgefahren werden unter:

https://www.relive.cc/view/vxOQQLdAzMO

Bei Regina und Dieter gibt es noch eine Jause mit einer Obsttorte (die darf sogar die Irene genießen). Der Poldi versucht dann, die Helme der beiden zu koppeln. Irene und Regina genießen den Schatten unter den Nadelbäumen, Poldi kämpft - unterstützt von Dieter - mit der Technik. Nach fast zwei Stunden muss er aufgeben. Da hat's Ärgeres.

Die Wolken haben sich verzogen, zurück im Hotel gehen wir ausführlich im See schwimmen. Der Poldi gönnt sich ein Garagenbier am Steg. Und wer taucht aus der Tiefe auf? Richtig, die Karpfen. Sie strecken ihre Köpfe aus dem Wasser. Vorsichtig berühren wir sie. Das sind ja richtige Streichelfische! Irene gibt dem Plan auf, einen von ihnen zu fangen und zu verkochen. Wenn dich ein Viecherl anschaut (auch wenn die Augen eines Karpfens nicht so treuherzig dreinblicken wie die eines Kalbes), geht nix mehr.

Abends haben Dieter und Regina ein Lokal hoch über dem Ossiachersee ausgesucht. Traumhaft der Blick!

Und wieder tauchen bedrohliche, schwarze Wolken auf. Dieses Mal flüchte wir noch schneller ins Lokal, Gewitter, Hagel und Sturm machen das Sitzen draußen ungemütlich.


Am Donnerstag steht Cultura auf dem Programm, aber ohne die Mopedn, da Regen angesagt ist.

Das Porschemuseum in Gmünd in Kärnten (nicht im Waldviertel!) lockt.





mal was anderes als eine GS

Danach besichtigen wir Gmünd. Eine Katze weicht nicht von Poldis Hose.



Pranger

Burg



In der Näge gibt es die "geteilte Kirche", die Kreuzbichlkapelle. Ursprünglich existierte nur die Seite mit dem Altarraum. Damit die Pilger nicht im Regen stehen müssen (scheinbar regnet es hier wirklich viel), hat man auf der anderen Straßenseite eine Art Chor gebaut. Ist weltweit einzigartig.





Danach beginnt es zu regnen. Später geht nur mehr die Irene schwimmen, das Wetter ist nicht Poldi-tauglich.

Abends werden wir zum Tschebull eingeladen. Bei Irene kommen Kindheitserinnerungen hoch. War sie doch in den 60er-Jahren des Öfteren hier mit Eltern und Bruder essen.

Danke an Dieter und Regina für diese tollen Tage! Wir werden uns revanchieren. (Das ist eine Drohung!).

Am Freitag geht's weiter Richtung Heimat.

Kommentare

  1. Nachdem die Österreich Rundfahrt international ist wurde der tolle Name neu kreiert, ist doch toll😂🙈schön ist es zu hören dass ihr Tirol ohne besonderen Polizei Aufwand überstanden habt. Da ist Kärnten und das Dreiländereck richtig toll gewesen. Kommt gut heim Lg Mario

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  2. wieder eine super Runde! LG Werner F

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